Zu diesem Fazit kommt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung. Auf Basis der SOEP-Daten zur beruflichen Integration Geflüchteter wurde untersucht, wie Geflüchteten bisher der Einstieg in den Arbeitsmarkt gelungen ist und in welchen Positionen sie arbeiten. Betrachtet wurde dabei die Gruppe derer, die ab 2013, insbesondere in den Jahre 2015 und 2016, nach Deutschland gekommen sind.
Der Bericht zeigt: Erwerbstätigkeit nimmt über die Zeit stark zu – die meisten erwerbstätigen Geflüchteten arbeiteten im Jahr 2020 als Fachkraft. Neben einem zunehmenden Berufseinstieg gleich als Fachkraft wechselten sie auch von Hilfs- in Fachkrafttätigkeiten. Die Beschäftigung als Fachkraft hängt dabei vor allem mit aus dem Herkunftsland mitgebrachten Qualifikationen, in Deutschland erlangten Bildungsabschlüssen sowie mit deutschem Spracherwerb zusammen.
Vor diesem Hintergrund fordert das DIW, das vielfältige Angebot an Sprachlernmöglichkeiten sowie an beruflicher Aus- und Weiterbildung aufrechtzuerhalten und richtet gleichzeitig einen Appell an die Geflüchteten, diese Angebote effizient zu nutzen. Und auch die Arbeitgeberseite wird adressiert: So dürften Arbeitgeber*innen und Ausbilder*innen nicht perfekt vorgebildete Arbeitskräfte und Auszubildende erwarten. Vielmehr sollten sie neben der reinen fachlichen Kompetenzvermittlung auch Sprachlernangebote und ein umfassendes Mentoring als lohnende Investition betrachten.
Der Beitrag „Geflüchtete in Deutschland arbeiten zunehmend – auch als Fachkräfte“ wurde veröffentlicht im DIW-Wochenbericht 48/2023. Dieser Bericht enthält zudem den Beitrag „Auch bei Geflüchteten: Aufteilung von unbezahlter Sorgearbeit variiert stark mit Erwerbstätigkeit der Frau“.