Lunch & Learn der Vernetzungsstelle MY TURN zum Job-Turbo
Die Lunch & Learn Veranstaltungsreihe der Vernetzungsstelle MY TURN startete im Jahr 2024 mit einem Vortrag und Austausch zum Job-Turbo. Mit einer Rekordzahl von über 200 anwesenden Teilnehmer*innen stieß das Thema auf sehr hohes Interesse bei den MY TURN-Projekten. Neben den übergreifenden Zielen des Job-Turbo wurden das 3-Phasen-Modell zur schnelleren Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt sowie die neuen Job-Berufssprachkurse vorgestellt.
Die Bundesregierung hat den Job-Turbo ins Leben gerufen, um anerkannte Geflüchtete aus allen Herkunftsländern nach Abschluss des Integrationskurses schneller in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Die Integrationsmaßnahmen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, der Länder, der Bundesagentur für Arbeit und der Jobcenter bieten vielfältige Möglichkeiten zur Förderung ihrer beruflichen Entwicklung.
Intensivere Betreuung und Beratung nach Integrationskursen
Um den Übergang in den Arbeitsmarkt zu erleichtern, sollen Geflüchtete, die bereits in den Jobcentern registriert sind, nach Abschluss ihrer Integrationskurse zeitnah von den Jobcentern zu weiteren Schritten und Möglichkeiten zur Aufnahme einer Arbeit in Deutschland beraten und eng betreut werden. Die individuelle Betreuung sieht eine regelmäßige Kontaktaufnahme durchschnittlich im Sechs-Wochen-Rhythmus vor. Individuelle Integrationswege werden unter der Berücksichtigung von Potenzialen und Bedürfnissen besprochen und im Kooperationsplan festgehalten. Damit erste Arbeitserfahrung in Deutschland schneller gesammelt werden kann, werden die Jobcenter grundsätzlich ab Sprachniveau B1 oder A2 eine Vermittlung in Beschäftigung anstreben. Gleichzeitig soll die kontinuierliche Unterstützung sicherstellen, dass bereits erworbene Kenntnisse im Job nicht verloren gehen. Ziel ist es, die Menschen so schnell wie möglich in Arbeit zu bringen und parallel weiter in Sprache und Qualifizierung zu investieren.
Um Geflüchtete besser mit potenziellen Arbeitgebern zu vernetzen, werden von Jobcentern und Agenturen für Arbeit branchenspezifische Matching-Aktionen wie bspw. spezielle Jobmessen oder Informationen für Arbeitgeber über Qualifizierungs- und Berufssprachkursangebote ausgebaut. Diese sollen die Chancen auf Beschäftigung erhöhen und die Planbarkeit für Arbeitgeber und Geflüchtete verbessern.
Unterstützung durch Sonderbeauftragten für Arbeitsmarktintegration
Um die Bemühungen zur Arbeitsmarkintegration zu verstärken, wurde Daniel Terzenbach, Mitglied des Vorstandes der Bundesagentur für Arbeit, als Sonderbeauftragter der Bundesregierung für die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten benannt. Seine Aufgabe ist es, eine Mittlerfunktion zu Arbeitgebern zu übernehmen, darauf hinzuwirken Vorbehalte bei der Einstellung von Geflüchteten abzubauen und Netzwerke zu stärken, um deren arbeitsmarktliche Perspektiven zu verbessern.
Unternehmen spielen beim Job-Turbo eine entscheidende Rolle, indem sie ermutigt werden, auch Geflüchtete mit nur grundlegenden Deutschkenntnissen zu beschäftigen und diese berufsbegleitend weiter zu qualifizieren (ggf. mit Unterstützung der Förderinstrumente des SGBII/III und dem Besuch des Job-Berufssprachkurses). Gleichzeitig wird von den Geflüchteten erwartet, ihre Fähigkeiten fachlich und sprachlich weiterzuentwickeln.
„Eine erfolgreiche Arbeitsmarktintegration gelingt am besten, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen“, so Terzenbach. Das gemeinsame Engagement soll Geflüchteten eine schnellere und nachhaltige Integration in den deutschen Arbeitsmarkt sowie eine breitere Teilhabe in die Gesellschaft ermöglichen. Denn für jede und jeden Einzelnen bedeutet eine Arbeit, besser in der deutschen Gesellschaft anzukommen.
Weitere Informationen zum Job-Turbo finden Sie hier:
https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/arbeit-und-soziales/jobturbo-2231048