Ausbildung und Arbeit für Frauen mit Migrations- und Fluchterfahrung - Staatssekretär Schmachtenberg besucht Rostocker MY TURN-Projekt
Der Staatssekretär im BMAS, Dr. Rolf Schmachtenberg, besuchte Ende Oktober das Projekt „MY TURN – MY POWER: Für und mit Migrantinnen in der Rostocker Region“, um sich zur konkreten Umsetzung und über die Besonderheiten des Projekts zu informieren. Vorhabenträger ist der Verein migra e.V., der das Projekt gemeinsam mit dem Frauenbildungsnetz Mecklenburg-Vorpommern e. V., dem Bildungswerk der Wirtschaft gGmbH und dem Hanse-Jobcenter Rostock als Verbundprojekt in Rostock sowie im Landkreis Rostock umsetzt. Der Staatssekretär zeigte sich beeindruckt von den vielfältigen Angeboten des Projekts und dem strukturierten und zielorientierten Vorgehen der Beteiligten.
Die Teilnehmerinnen werden im Projekt unter Berücksichtigung sprachlicher, kultureller und gendersensibler Aspekte beraten und kontinuierlich und individuell auf ihrem Weg in Ausbildung oder Beschäftigung begleitet. Angeboten werden dafür verschiedene Aktivitäten wie z. B. ein Frauen-Café zur Vernetzung und zum Erfahrungsaustausch, Workshops zu Alltagskompetenzen und zur beruflichen Orientierung sowie Bewerbungstrainings. Auch können interessierte Frauen an einem Mentoring-Programm teilnehmen.
Die Co-Gesamtkoordinatorin des Projekts, Maja Kuntzsch, führte in den Räumlichkeiten des Trägers in die Projektkonzeption ein und übergab dann das Wort an die Vertreter*innen der Partnerorganisationen, die ihre Aufgaben vorstellten und von ihren Erfahrungen berichteten.
Nicola Nappe, BCA im Hanse-Jobcenter Rostock, betonte: „Wir sind sehr dankbar, dass wir dabei sein können – das Projekt ist absolut goldwert. Hier arbeiten ganz unterschiedliche Träger zusammen. Das ist ein toller Mix, von dem wir als Jobcenter sehr profitieren – und natürlich auch die Frauen, für die wir uns einsetzen!“ Eine Besonderheit des Rostocker MY TURN-Projekts: Das Jobcenter ist hier als Teilvorhabenpartner eng in das Projekt eingebunden.
Ausgehend von einer Ressourcen- und Bedarfsanalyse bei migra e.V. wird ein konkreter Fahrplan für jede Frau entwickelt und gemeinsam entschieden, welche der vielfältigen Angebote des Projekts am besten passen. Die Angebote des Frauenbildungsnetz MV e. V. richten sich an Teilnehmerinnen, die noch eher weit vom Arbeitsmarkt entfernt sind. Die Vertreterinnen dieses Trägers, Kati Wolfgramm und Karolin Hansen, stellten die verschiedenen Empowerment-Angebote vor, die an den Standorten Rostock und Güstrow jeweils durch ein interkulturelles Tandem umgesetzt werden. Susanne Prill vom Bildungswerk der Wirtschaft präsentierte anschließend unterschiedliche Bildungsangebote, die sich an diejenigen Teilnehmerinnen richten, die bereits über gute Deutschkenntnisse verfügen und konkret auf Bewerbungsprozesse und eine Arbeitsaufnahme vorbereitet werden.
Das Projekt verfügt auch über Kooperationen mit Unternehmen, mit denen gemeinsam z.B. Exkursionen oder Betriebsbesichtigungen durchgeführt werden. Zudem werden regelmäßig Jobmessen besucht, bei denen Teilnehmerinnen und Arbeitgeber zusammengebracht werden. Dib Dalloul, zuständig bei migra e.V. für die Unternehmensansprache, berichtete, dass durch Betriebsbesichtigungen bereits mehrere Beschäftigungsverhältnisse angebahnt werden konnten. Er betonte jedoch auch: „Der Zugang zu Unternehmen ist schwierig. Arbeitgeber müssen gezielt angesprochen und überzeugt werden, Frauen mit Migrationserfahrung einzustellen.“
Beindruckt zeigte sich Staatssekretär Schmachtenberg auch von den Schilderungen der ehemaligen Projektteilnehmerin Fahmia Hasn, die die unterschiedlichen Angebote des Projekts erfolgreich wahrgenommen hat. Die Syrerin aus Damaskus berichtete: „Ich bin studierte Architektin, aber bei MY TURN habe ich viele weitere Kompetenzen entdeckt und meine Deutschkenntnisse sehr verbessert. Ich arbeite jetzt als Sprachmittlerin.“ Sie ergänzte: „Durch die Projektteilnahme habe ich an Selbstbewusstsein gewonnen und habe gemerkt: Ich kann es in Deutschland schaffen!“
Diesem positiven Resümee der Teilnehmerin schloss sich Dr. Schmachtenberg an und würdigte die Arbeit des Projektteams: